Klassiker Pflege – Autowäsche im Detail

Nachdem ein einzelnes Facebook Foto zahlreiche Kommentare – und im speziellen auch Fragen generiert hat, möchte ich gern ein paar mehr Details in Form dieses Blogposts hier vorstellen.

Vorweg: Ich bin kein „Aufbereiter“, kein „Profi“ und auch nicht von irgendeinem Hersteller der hier genannt wird bezahlt. Ich besitze einfach nur einen ausgeprägten Hang zum Automobil und habe über Jahre das aufhübschen ein wenig zu einem Hobby gemacht. Dabei gibt es sicher 1.000 andere Produkte und Methoden, die vergleichbar oder gar besser sind, aber wie gesagt, ich stelle hier mal eine typische Lackpflege von mir vor.

Wovon gehen wir aus?

Von einem Klassiker – so finde ich jedenfalls! Der R129 als einer der letzten „echten“ Mercedes, bei denen noch nicht ein Controller mit am Tisch der Entwickler gesessen hat und man aus dem vollen Schöpfen durfte. Vor der Aufbereitung erhielt der Wagen noch neue Heckfenster (mit kompletter Verdeckversiegelung) und Lederausbesserungen durch die Firma CarDeko in Essen, einen großen Service beim Vertragshändler und die lockeren Blinker wurden gegen welche von TYC getauscht (Originalteile gibt es hier nicht mehr – leider). Die Passform ist nicht perfekt und die Seitenblinker mussten am Stecker angepasst werden, aber es gibt schlechtere Nachbauten.

Doch nun zum wesentlichen: Lack technisch hat der Wagen bisher kaum Pflege jenseits der Waschstraße gesehen. Dazu wurden einige Teile bereits besser oder schlechter Lackiert. Entsprechend der Gesamtzustand. Viele matte Stellen, kleine und größere Kratzer.

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Doch wie Anfangen?

Nach einer ersten optischen Bestandsaufnahme bekommen als erstes die Felgen eine gründliche Reinigung. Mittel der Wahl war hier Dragons Breath von ValetPro. Ein Reiniger, der metallische Rückstände umwandelt und ablöst. Selbiges Mittel geht im gleichen Durchgang auch über den restlichen Lack, um jegliche Verunreinigungen metallischer Art rückstandslos zu entfernen.

 

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Dabei sieht man sehr gut, wie das Produkt die Verunreinigungen umwandelt und ablöst. Dabei sei aber gesagt, dass es zum Himmel stinkt. Allerdings immer noch deutlich weniger als das vergleichbare Produkt von CarPro (Iron-X).

Während der erste Reiniger einige Minuten einwirkt wird der nächste Schritt vorbereitet. Die Kärcher Foam Gun wird mit einer Mischung aus ValetPro PH Neutral Snow Foam und Chemical Guys Bug and Tar Remover befüllt. Das frische imprägnierte Verdeck wurde parallel dazu mit einer Folie gegen den Reiniger geschützt.DSC_0243

Warum diese Vorwäsche? Der SnowFoam löst dabei die gröberen Verschmutzungen ab und der leicht überdosierte Bug and Tar Remover kümmert sich um etwaige Wachsreste oder ähnlichem.

 

Danach wird der Wagen ganz regulär mit dem Kärcher abgewaschen. Nun folgt die gründliche Handwäsche mit zwei Eimern – einen für Waschmittel und einem zum Reinigen des Waschhandschuhs mit klarem Wasser.

Nun sollte der Wagen bereit für die Politur sein. Doch trotz der umfangreichen Vorarbeiten ließen sich bei der Zwischenkontrolle noch Partikel am Lack erfühlen. Besonders Haube, Schweller und hintere Stoßstange wurde daher mit der blauen Reinigungsknete von Petzoldts und etwas Zaino Waschkonzentrat per Hand von den „Pickeln“ befreit.

Nach gründlicher Trocknung des Fahrzeugs konnte dann endlich mit der eigentlichen Arbeit begonnen werden.

DSC_0001DSC_0245Schnell die wenigen Stellen mit matten Kunststoffen abkleben, schon konnte die Arbeit beginnen. Verwendet wurden Polituren aus dem Hause Menzerna, sowie stark abrasive Pads und weiche Finishing Pads von Lake Country. Rechts dazu mal ein kleiner Vergleich vorher / nachher am Kotflügel. Alle Schäden und Kratzer sind natürlich nicht entfernbar, aber die Verwitterung der oberen Lackschicht ließ sich beseitigen.

Finish – Exterior

Nach teilweise bis zu 4 Durchgängen mit der Poliermaschine stellte sich die Frage nach dem finalen „Topping“ nach der ganzen Schufterei. Nach den durchwachsenen Erfahrungen mit CQ Uk bei einem anderen Wagen entschied ich mich diesmal etwas neues auszuprobieren. Sonax NetShield. Von der Verarbeitung ein sehr angenehmes Produkt. Aufsprühen (auf Schwamm oder Lack), verteilen und mit einem Mikrofaser Tuch nachwischen – fertig. Ich habe das ganze dann über Nacht aushärten lassen (auch wenn es nicht notwendig sein soll). Vom Glanz bringt es nicht eine riesengroße Verbesserung (bspw. im Vergleich zum Zaino, was immer einen spektakulären Wetlook mit sich bringt), dafür ist das Beading im Regen und die Gesamtoptik einfach nur als spektakulär zu bezeichnen:

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Neben der Versiegelung mit NetShield erhielten Front- und Seitenscheibe noch eine Anti-Regen Beschichtung mit Ombrello.

Finish – Interior

Der Innenraum präsentierte sich in gepflegten Zustand. Die abgeriebenen Sitzwangen waren – wie eingangs erwähnt – bereits ausgebessert und gröbere Schäden waren nicht zu reparieren. So kümmerte ich mich darum die geringen Mengen Polierstaub zu entfernen und obligatorische Gebrauchtsspuren an Türwangen und Schaltern zu entfernen. Mittel der Wahl war hier Dash Away von Surf City. Quasi eine Allzweckwaffe. Mit dem Pinsel aufgeschäumt reinigt es gründlich bis in die letzte Ecke, direkt aufgesprüht und mit einem gewaffelten Mikrofasertuch abgerieben reinigt es auch gröbere Verschmutzungen – bspw. an den Türeinstiegen. Aber Vorsicht: Auf Displays und transparenten Kunststoffen neigt es manchmal zum schlieren. Einige gröbere Stellen habe ich mit unverdünntem Carpet Cleaner (Chemical Guys) bearbeitet.

Das Leder an Sitzen und Lenkrad wurde mit „Chemical Guys – Leather Cleaner Premium Cleaner & Pre-Conditioner“ und „Colour Lock Lederreiniger“ gereinigt und anschließend mit Chemical Guys – Pure Leather Conditioner oder wahlweise mit Lexol Lederpflege behandelt und entsprechend wieder in guten Zustand versetzt.

Resume

Insgesamt sind so sicherlich 12-14h Arbeit in den Wagen geflossen, aber ich denke das Ergebnis kann sich sehen lassen:

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